Harnsäure

Harnsäure ist eine giftige Abfallsäure, die beim Stoffwechsel von Purinen geformt wird. Purine sind Stoffe, die beim Abbau von Zellen im Organismus entstehen. Zugleich kommen Purine bei der Verdauung von purinreicher Kost frei.

 

Ein zu hoher Harnsäuregehalt im Blut ist hauptsächlich erblich bedingt. Durch ungünstige genetische Veranlagung gibt es bei jedem Menschen die Möglichkeit, an Gicht zu erkranken. Wenn jemand ein erhöhtes Risiko hat Gicht zu bekommen, bedeutet es, dass es bestimmte Faktoren gibt, die die Harnsäureproduktion im Blut erhöhen können, wodurch bestimmte Krankheiten ausgelöst werden können.

 

Überproduktion von Harnsäure kommt häufig bei bestimmten Krankheiten vor, bei denen starker Gewebeabbruch eintritt, wie z. B. Blutkrebs oder ernste Blutarmut.

Eine überhöhte Konzentration von Harnsäure sieht man häufig auch bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion und bei Menschen mit bestimmten erblich bedingten Stoffwechselerkrankungen (z. B. Lesch-Nyhan-Syndrom).

 

Frauen haben im allgemeinen einen etwas niedrigeren Harnsäuregehalt im Blut als Männer. Das kommt daher, dass mit der monatlichen Menstruation Frauen viele saure Abfallstoffe, unter Anderem Harnsäure, abgeführt werden. Nach der Menopause gibt es diese Möglichkeit nicht mehr, und der Harnsäuregehalt nähert sich dem des Mannes. Beim Messen der Harnsäure im Blut wird für Männer eine Obergrenze von 7mg pro 100 ml bestimmt, für Frauen eine Obergrenze von 6mg pro 100 ml.

 

Wie wird Harnsäure aus dem Körper ausgeschieden?

Harnsäure, die nach dem Zellenabbruch im Blut entsteht, muss aus dem Körper ausgeschieden werden, da sonst der Säuregehalt im Blut zu hoch wird. (Der Säuregehalt im Blut muss immer auf einem konstanten Niveau bleiben). Das kann man mit den folgenden Möglichkeiten erreichen:

 

  • Neutralisierung durch Natriumbikarbonat: Natriumbikarbonat ist der Stoff im Blut, der den Säure-Basen-Haushalt reguliert. Das Natriumbikarbonat setzt die Harnsäure in ungiftige Abbaustoffe um.
  • Ausscheidungen über die Nieren mit dem Urin: Die Nieren filtern die Harnsäure aus dem Blut und führen diese über den Urin ab.
  • Ausscheidungen über den Stuhlgang: einen kleinen Teil der Harnsäuren verlässt den Körper über den Stuhlgang.

 

 

Was passiert wenn Harnsäure angehäuft wird?

Wenn zu viel Harnsäure im Blut produziert wird, oder wenn die Harnsäure nicht ausreichend aus dem Blut ausgeschieden werden kann, häuft sie sich im Körper an. Da das Blut die Harnsäure zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts loswerden muss, setzt der Körper die überschüssige Harnsäure in feste Form (Harnsäurekristall) um. Wenn die Harnsäurekristalle sich in den Gelenken absetzen, können sich diese entzünden und es entsteht Gicht. Überschüssige Harnsäure kann sich aber auch mit Kalzium oder Magnesium in den Nieren binden, was zur Entstehung von Nierensteinen führen kann.

 

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